Tag 16 mit einem E-Roller

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Heute habe ich den Arbeitsweg mit einem E-Roller von Saturn Altmarkt-Galerie bewältigt. Vielen Dank dafür!

Eine Debatte, die vielleicht keine ist

Die Debatte hatte ja schon vor dem Bundesratvotum Fahrt aufgenommen. Ich bin erstmal froh, dass der Bundesrat den E-Rollern zugestimmt hat. Klarerweise gibt es noch beratungsbedarf, wo die Roller fahren sollen. Ich hoffe, dass sich hier ein Konsens ausbildet, welcher den E-Roller dem Fahrrad gleichstellt so wie Motorräder dem Auto gleich gestellt sind.

Der Eroller von Ninebots, den ich hier nutzen durfte, macht das Fahren sehr angenehm. Obwohl die Lenkergriffe sehr eng sind, ist der Roller gut beherrschbar. Durch die Rollergeometrie und den engen Griffstand wirken sich schon kleinere Auslenkungen am Lenker gleich stärker aus. Das wird besonders deutlich, wenn man überrascht Hindernissen ausweichen muss. Auf jeden Fall lernt man das Fahren im Handumdrehen. Sobald man ein wenig Gefühl für den Roller bekommen hat, kann man auch schon während einer kleinen Fahrt abspringen und ähnliches. Hierbei ist man ein wenig flexibler als beim Fahrrad.

10km!

Mein Weg zur Arbeit ist ja nicht kurz. Auch die bezwingt der Roller gut. Von den 3 Unterstützungsstufen hatte ich heute morgen die höchste genutzt. Da schafft der Akku die 10km und hat noch 15% Kapazität. Der Roller selber schafft auf gerade Bahn maximal 25 km/h. Das ist schon eine gute Geschwindigkeit und fühlt sich obendrein subjektiv nicht so schnell an. Bei diesem Punkt sei bemerkt, dass ich hoffe, dass auch hierbei eine Gleichstellung von Rollern und Fahrrädern erreicht wird.

Ein Nachteil des E-Rollers ist, dass man die gesamte Fahrt stationär ist. Man muss zwar manchmal das Gleichgewicht ausbalancieren, aber das kann man wohl kaum Sport nennen. Ein Vorteil des gleichen Umstands ist, dass ich nach 10km einfach ins Meeting reinschneien kann, ohne mich frisch machen zu müssen. In einer bergigen Umgebung wie Dresden kann das sehr entscheidend sein. Zur Veranschaulichung hier meine Strava-Track.

Der Roller selbst kann per App und via Bluetooth noch mehr an den Fahrer angepasst werden. Man kann die Farben der LED verstellen, die Energierückgewinnung beim Bremsen variieren und vieles mehr. Nur den Tempomat konnte ich nicht wirklich nachvollziehen. Der wird auch über die App eingestellt. Leider ist das einhändige Fahren aber noch instabiler als normal. Daher habe ich den Sinn von solchen Features in der App nicht wirklich verstanden.

Sicherheit

Die Sicherheit und Unfallanfälligkeit der Roller speist ja einen Großteil der Debatte. Ich bin kein Experte, aber für denke ich hier wieder an den Vergleich zu dem Spannungsfeld Motorrad-Auto. Die Sachlage ist hier ähnlich und dennoch habe im Strassenverkehr beide gleiche Rechte. Ja, man kann mit dem Roller stürzen und bei 25 km/h ist das sicherlich kein Spass. Aber ich glaube, dass die Roller gut beherrschbar sind und zumindest im urbanen Dresden nicht ausreizbar (Kopfsteinpflasterausfahrten, Plattenwege und andere Foltermethoden). Durch die intrinsiche Instabilität des Rollers würde ich auch hoffen, dass die Fahrer mit mehr Vorraussicht unterwegs sind.

Auf die Strasse gehören die Roller meiner Meinung nach nicht. Wir brauchen einfach mehr Radwege - so einfach ist das. Wenn diese dann auch breit genug sind, passen Roller und Räder drauf. Ein weitere Punkt ist, dass hoffentlich E-Roller mit Blinkern ausgerüßtet werden. Mir geht es zumindest so, dass ich ungern meine Hände vom Lenker nehme, um ein Abbiegen anzuzeigen.

Fazit

Es macht einfach Spass mit den Rollern zu fahren. Sportlich sind sie nicht, das ist klar. Ich denke dennoch, dass Sie unser Stadtbild erobern und nachhaltig verändern werden. Danke, Saturn, für die Erfahrung!

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