Tag 12 mit einem 2-er Kajak

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Heute bin ich den Arbeitsweg eines Kollegen gefahren. Der Hauptgrund war, dass mein Kollege Stephan Janosch mit einem 2er-Kajak des Kanu Club Dresden e.V. mitnehmen konnte.

Der Fluss

Der Fluss Elbe wird meiner Meinung nach vollkommen als Verkehrsweg unterschätzt. Aktuell findet hier hauptsächlich Tourismus (Weiße Flotte), Fähren und Sportschifffahrt bzw. Bootsfahrt statt. Das ist sehr schade, denn ich glaube hier liegt viel Potential. Auf der Elbe ist nie Stau. Man könnte sich bspw. vorstellen, ein Elbebus zu besteigen, gemütlich die Email-Korrespondenzen lesen und dann im Büro antreten. Naja, träumen darf man ja noch.

Stromabwärts

Stephan Janosch hat mich heute morgen sportlich unter die Flügel genommen, um mit mir seinen Arbeitsweg zu bewaltigen. Der 2er-Kajak ist ein Freitzeitboot, dass sicher, robust und aber trotzdem schwer ist - vor allem im Vergleich zu den Rennbooten, die noch in der Bootshalle des Kanu Club Dresden lagern.

Da ich noch nie einen Kajak gefahren war, habe ich mich gefreut, dass Stephan mir hier und da Hilfestellung gab. Wie steigt man bspw. in eine Kajak ein? Paddel aufs Boot legen, erst mit beiden Füßen auf den Sitz, dann auf den Sitzrand setzen und hinab lassen in die Paddelbucht. Unsere Fahrradtaschen waren da schon sicher in den Gepäckkompartments am Bug und Heck trocken verstaut. Super praktisch, so ein Kajak.

Einmal losgefahren, stürmte ich mit voller Kraft vorran. Nur um bald zu merken, dass meine Oberarmmuskulatur hier schnell aus der Puste kam. Dennoch ein phantastisches Erlebnis am Morgen über die ruhig fließende Elbe zu schweben. Denn so hat es sich nunmal angefühlt - wie Schweben über Wasser. Nach ca. 15 Minuten stromabwärts hatten wir die 2.7km hinter gelassen.

An Land kommt man nur mit nassen Füßen - denn es gibt keine öffentlichen Anlegestellen. Die Auswahl der Landestelle überlasse ich dem Fachmann. Überraschend schnell ist der gelbe Blitz an Land gebracht und auf den mitgebrachten Bootswagen gehoben. Wir ziehen das Boot über die Elbwiesen zum Käthe-Kollwitz-Ufer und dann zur Pfotenhauerstrasse. Hier muss man schon etwas Acht darauf geben, dass das Kajak eine Länge von knappen 4-5m hat. Gerade beim Radweg sollte man sich hier beeilen. Ein zweites Manko der Infrastruktur wird hier umgehend sichtbar. Auch im Büro wird die Unterbringung schwer. Wir finden aber dennoch einen Platz unter einem Treppenaufgang, der Versicherungsfreiheit und Unfallgefahr irgendwie unter einen Hut bringt.

Stromaufwärts

Den Weg stromaufwärts am Abend sah ich mit etwas gemischten Gefühlen entgegen. Dies stellte sich aber schnell als grundlos heraus. Im Team lässt sich auch das Fahren gegen den Strom einigermaßen bewältigen. Wir sollten dann später auf eine Zeit von 45 Minute für 2,7 km kommen. Recht passabel will ich meinen.

Ansonsten war die Rückfahrt ganz ohne Vorkommnisse. Wir konnten einen Graureiher beobachten, mussten Tuchfühlung mit dem Elbgrund machen, wurden von Motorbootwellen mehr als einmal aus dem Gleichgewicht gebracht - aber das war es schon. Nebenher konnten wir paddeln, aktiv sein und entspannen.

Vielen Dank nochmal an Stephan Janosch und den Kanu Club Dresden für dieses Erlebnis. Wären es keine 10km von mir daheim, würde ich das gern öfter machen.

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